Sommerernte auf einem Tisch mit Gurken, Zwiebeln, Pflaumen und Schalen, eine Kürbis und Himbeeren in einem Glas.

10 Gartenarbeiten im August

Im Juli zeigte sich der Sommer in Berlin häufig eher wechselhaft: Neben langen, warmen Tagen gab es vermehrt kräftige Schauer, auch Sommergewitter und phasenweise tagelang Regen. Die Niederschläge sorgen für üppiges Wachstum und erleichtern zwar das Gießen, führen aber auch dazu, dass Beikraut und Pilzkrankheiten schneller auftreten. Auch die Nacktschnecken, von denen wir im trockenen Frühjahr eher verschont geblieben waren nehmen bei dieser Witterung wieder mit Schwung Anlauf.

Für den August bedeutet das: Besondere Aufmerksamkeit bei der Bodenpflege, dem Pflanzenschutz und der rechtzeitigen Ernte. Wer gezielt für luftige Verhältnisse im Bestand sorgt, mulcht und auf die Pflanzengesundheit achtet, schafft die besten Voraussetzungen für eine stabile und robuste Gartensaison bis weit in den Herbst.

Vielen ist sicherlich bewusst: Gartenarbeiten sind nicht immer klar auf die Monate abgrenzbar und überschneiden sich zeitlich. Viele Tätigkeiten werden einfach auch immer wieder fällig. Daher können sich unsere Tipps auch in Teilen wiederholen oder überschneiden.

Hier sind 10 wichtige Gartenarbeiten im August:

Sommerernte auf einem Tisch mit Gurken, Zwiebeln, Pflaumen und Schalen, eine Kürbis und Himbeeren in einem Glas.

Ernten, ernten, ernten

Im August ist die Auswahl an erntereifem Gemüse im Kleingarten besonders groß. Die Beete sind voll und es ist schwer zu entscheiden, was zuerst gegessen, eingekocht oder haltbar gemacht werden soll. 

Typische für den August sind Tomaten, Paprika, Zucchini, Gurken, Auberginen und Buschbohnen. Auch Erbsen, Grüne Bohnen sowie Kartoffeln (vor allem Früh- und mittelfrühe Sorten) kommen jetzt frisch aus dem Beet. Wurzelgemüse wie Möhren, Rote Bete, Radieschen, Rettich, Knollensellerie und Pastinaken sind erntereif. 

Abhängig davon, wann die Vorkultur angegangen wurde oder wie weit die Pflänzchen aus dem Gartencenter waren, stehen vielleicht auch schon verschiedene Kohlsorten wie Brokkoli, Kohlrabi, Blumenkohl, Chinakohl oder Wirsing sowie frühe Kürbisse zur Ernte an. Salatpflanzen wie Kopfsalat, Endivien, Pflücksalat und Rucola können laufend beerntet werden. 

Zwiebeln, Porree, Frühlingszwiebeln und Fenchel ergänzen die breite Palette. 

Dill, Petersilie oder Basilikum stehen im Grunde die ganze Saison bereit. Im Garten wunderschön, für Insekten geradezu magnetisch und mit ihren würzig-pfeffrigen Aromen in der Küche ein Kostehäppchen wert sind auch Ysop und ausdauerndes Bohnenkraut.

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Nach der Ernte – zweite Partie

Wer noch genug Energie und Appetit auf mehr Gartengemüse aus dem eigenen Beet hat und den Boden noch nicht ganz in den Herbst und die Regeneration schicken möchte, kann jetzt noch schnelle Kulturen wie Asia-Salate, Buschbohnen, Feldsalat, Radieschen, Rucola und Spinat direkt säen. Auch späte Sorten von Endivien und Zuckerhut sowie Speiserüben und Steckrüben, Grünkohl, Winterpostelein, Winterportulak, Wirsing und Zwiebeln können noch ins Beet gesät werden.

Gekaufte Setzlinge von Kohlrabi, Mangold, Pflücksalaten und Porree/Lauch wachsen noch gut und zügig an und können im Fall von Mangold auch rasch beerntet werden.

Ist dem Gemüsehunger genüge getan und der Boden soll seine verdiente Pause antreten, gibt es in unserem nächsten Tipp einiges zu Gründüngung und Bodenpflege zu lesen.

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Teichpflege Schnecken

Die Teichpflege zwischen Sommer und Herbst bietet ideale Bedingungen, um Schnecken wie Posthornschnecken und Yoda-Schnecken als natürliche „Bio-Schlammsauger“ einzusetzen.

Im warmen Spätsommer akklimatisieren sich diese Tiere optimal und beginnen sofort mit ihrer Reinigungsarbeit, da sie sich von Algen, abgestorbenen Pflanzenteilen und feinem Mulm ernähren. Posthornschnecken etwa sind besonders effektiv im Zersetzen organischer Rückstände, während Yoda-Schnecken auch schwer zugängliche Winkel reinigen. Sie tragen maßgeblich zur Klarheit des Wassers bei und schaffen ein ökologisches Gleichgewicht, das für die Gesundheit von Pflanzen und Tieren im Teich essenziell ist.

Zur generellen Teichpflege gehört es, im Spätsommer und Herbst regelmäßig verblühte oder abgestorbene Pflanzen zu entfernen und Laub abzufischen, bevor es zu Boden sinkt und Fäulnisprozesse in Gang setzt. Überzählige Sauerstoffpflanzen werden vorsichtig ausgelichtet; abgestorbene Stängel werden abgeschnitten, um dem Teich unnötige Nährstoffbelastung zu ersparen. Der Gesamthärtewert (GH) sowie pH-Wert sollten kontrolliert und angepasst werden, um die Lebensbedingungen zu stabilisieren.

Wichtig ist: Schneckenarten wie Posthorn- oder Yoda-Schnecken sind keine Schädlinge, sondern Teil einer natürlichen Selbstreinigungskette. Sie könne zu dem Zweck gezielt angesiedelt werden.

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Kompost neu ansetzen

August ist ein guter Zeitpunkt zum Ansetzen eines neuen Komposthaufens. Durch das Beernten der Gemüsebeete im Sommer fällt viel organisches Material an. Daher kann jetzt kann der natürliche Kreislauf optimal genutzt und alle nicht von Krankheiten befallen abgeerntete Pflanzen, Laub, Grünschnitt und Erntereste zerkleinert auf den Kompost gegeben werden.

Den Anfang macht am besten eine Schicht grober, trockener Strauchschnitt oder Äste. Diese dienen unten zur Belüftung. Darüber geschichtet werden abwechselnd feuchtes, stickstoffreiches Material – wie frische Pflanzenreste und Küchenabfälle – und trockene, strukturreiche Komponenten – wie Laub, zerkleinerte Zweige und Stroh. Jede Schicht sollte maximal 20 bis 30cm dick sein.

Achte darauf, hartnäckige Wurzel- oder Samenbeikräuter mit etwas Erde oder anderem Material abzudecken oder besser zu entfernen, damit sie sich später nicht ungewollt im Garten verbreiten. Den Kompost am besten leicht feucht, aber nicht nass halten. Bei längeren Trockenphasen gelegentlich gießen oder mit einer Abdeckung aus Stroh, Jute oder Vlies vor Austrocknung schützen. Ein halbschattiger Standort beugt der Austrocknung vor. Durch die warmen Temperaturen im August läuft der Rotteprozess schnell und effektiv ab. Jetzt angesetzter Kompost kann – je nach Pflege und Umsetzen – für Beete und Pflanzungen im Frühjahr verwendet werden.

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Teilen und Verjüngen von Frühjahrsstauden

jetzt im August zu teilen, hilft sie blühfreudig und gesund zu halten – quasi eine Verjüngungskur.

Nach der Hauptblüte haben viele Stauden wie Taglilien, Frauenmantel, Phlox oder Akelei ihre stärkste Wachstumsphase hinter sich. Jetzt lassen sie sich gut ausgraben und teilen. Am besten eignet sich ein kühlerer Tag. Außerdem sollte zügig gearbeitet werden, damit die Wurzeln nicht austrocknen:

  • Die Pflanzenhorste mit einer Grabgabel ausgegraben, dann
  • in vitale Stücke mit mindestens einem kräftigen Trieb teilen und
  • von alten Wurzelteilen befreien.
  • Anschließend die Teilstücke in gelockerte, mit Kompost angereicherte Erde setzen und
  • gründlich wässern.
  • Zügig arbeiten und zwar
  • optimaler Weise an einem kühlen Tag.

Das Teilen verhindert, dass die Pflanzen im Zentrum verkahlen oder blühfaul werden, beugt Pilzkrankheiten vor und ermöglicht,

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Blumenwiesen und Wildstaudenflächen pflegen

Die Pflege von Blumenwiesen und Wildstaudenflächen ist im August entscheidend, um die Artenvielfalt zu erhalten und die Flächen langfristig attraktiv und ökologisch wertvoll zu gestalten.

Nach der Hauptblüte und der Samenbildung vieler Wildblumen erfolgt der erste Schnitt idealerweise erst nach dem Aussamen, also im Spätsommer. Durch das späte Mähen wird sichergestellt, dass möglichst viele Pflanzen ihre Samen voll ausreifen können.

Das Schnittgut wird nicht sofort entfernt, sondern einige Tage auf der Fläche belassen. In dieser Zeit rieseln reife Samen heraus und fallen direkt auf den Boden, was die natürliche Verjüngung fördert und Lücken für neue Pflanzen schließt. Das ist besonders wichtig, damit ausdauernde Arten erhalten bleiben und sich ein vielfältiger, standortangepasster Bestand entwickelt. Nach wenigen Tagen wird das Heu und Schnittgut abgeräumt, um den Boden nicht zu überdüngen und konkurrenzschwächeren Wildblumen sowie Kräutern ausreichend Licht und Raum zu lassen.

Eine pflegliche, gegebenenfalls auch abgestufte Mahd ist bei größeren Flächen sinnvoll. Diese Vorgehensweise unterstützt Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge, da während der Blüte reichlich Nektar und Pollen zur Verfügung stehen und durch die abgestufte Mahd Inseln für unterschiedliche Lebensphasen erhalten bleiben. Dies sichert so die ökologische Funktion der Wiese, fördert die Schönheit und Resilienz und trägt zum Biotopverbund im urbanen Raum bei.

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Herbst- und Frühjahrsblüher setzen

Der August ist ebenfalls ein guter Monat, um dem Garten mit Herbstblühern und Blumenzwiebeln rechtzeitig neue Farbakzente zu verleihen. Jetzt gesetzte Zwiebeln von Herbstkrokusarten, der Herbstknotenblume, Krokussen und Kaiserkronen bringen nicht nur im kommenden Frühjahr, sondern zum Teil schon im Spätsommer oder Herbst leuchtende Blüten hervor. Krokusse setzen frühe Signale im kommenden Frühling. Kaiserkronen sind etwas später dran, sorgen aber mit ihrer extravaganten Erscheinung für Aufsehen. Neben den bekannten orange und gelb blühenden Sorten, gibt es auch gelbgrüne und rote oder – mit der Persischen Kaiserkrone – sogar blauviolette Blütenfarben. Unsere testweise Pflanzung gegen Wühlmäuse fiel allerdings den Schnecken zum Opfer. Wenn der Garten also sehr gut von Schnecken besucht ist, kann die Investition vielleicht gespart, oder sollte geschützt werden.  

Neben Blumenzwiebeln sind auch Stauden wie Astern und Herbst-Anemonen eine schöne und wertvolle Ergänzung. Sie verlängern nicht nur die Blühzeit im Ziergarten bis in den Oktober sondern bieten darüber hinaus Bienen und anderen Insekten späte Nahrung. Bei der Pflanzung sollten die Knollen und Zwiebeln je nach Art ausreichend tief und in lockeren, durchlässigen Boden gesetzt werden. Eine abwechslungsreiche Mischung schafft ein lebendiges Bild und fördert die Artenvielfalt. So bleibt der Garten bis weit in den Herbst hinein farbenfroh. Ein Gewinn für das Auge und die biologische Vielfalt.

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Biotoppflege

Im Hochsommer werden Wasserstellen wie Teiche, Vogeltränken oder flache Schalen im Kleingarten durch Hitze und Verdunstung stark beansprucht.

Es ist wichtig, den Wasserstand regelmäßig zu kontrollieren und nachzufüllen – am besten mit Regenwasser, um Kalk- und Schadstoffeintrag zu vermeiden und den Bewohnern und Besuchern einen möglichst naturnahen Lebensraum zu bieten. Eine Reinigung erfolgt nur, wenn nötig: Altes, verschmutztes Wasser wird entfernt, Gefäße werden kurz mit Bürste und heißem Wasser ausgespült, chemische Mittel sind unbedingt zu vermeiden. Für Wildvögel, Insekten und Igel ist eine flache Einstiegsmöglichkeit wichtig, damit sie sicher trinken und baden können.

Neben Wasserstellen sind Totholzbereiche und Steinhaufen eine sinnvolle Ergänzung zur Förderung der Artenvielfalt. Totholz und Steine bieten Unterschlupf für Käfer, Spinnen, Amphibien und Kleinsäuger und dienen vielen Insekten als Brut- und Rückzugsraum.

Pflege bedeutet hier minimalen Eingriff: Neue Äste oder Steine können ergänzt, stark zugewachsene Bereiche vorsichtig freigelegt werden, ohne vorhandene Bewohner zu stören. Aufräumarbeiten sollten möglichst außerhalb der Hauptaktivitätszeiten erfolgen. So entstehen nachhaltige Lebensräume, die auch in der heißen Jahreszeit zur ökologischen Stabilität des Kleingartens beitragen.

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Letzte Düngung des Rasens

Die letzte Düngung des Rasens im August ist entscheidend, damit er nach den strapaziösen Sommerwochen vital und widerstandsfähig in den Herbst startet. Jetzt empfiehlt sich ein kaliumbetonter Rasendünger – Kalium stärkt die Zellwände und fördert die Winterhärte, sodass der Rasen Frost, Krankheiten und mechanischer Beanspruchung besser standhält. Auf stickstoffreiche Dünger sollte verzichtet werden, denn Stickstoff fördert das Blattwachstum und macht das Gras im Herbst weicher und anfälliger für Frostschäden. Die Düngung erfolgt am besten nach dem Mähen und bei feuchtem Boden, damit die Nährstoffe gut aufgenommen werden. Durch diesen gezielten Nährstoffschub bleibt der Rasen dicht, kräftig und regenerationsfähig. So schafft die letzte Düngung optimale Bedingungen, damit der Rasen im Frühjahr wieder grün und gesund austreiben kann und die gesamte Gartenfläche ein gepflegtes Erscheinungsbild behält.

Bild eines Bestandes von Indischem oder auch Drüsigen Springkraut. _c_Stefan_Lefnaer_CC_BY-SA_4.0_via_Wikimedia_Commons

Vereinsleben – Kommunikation Invasive Arten

Trotz meiner Funktion als Gartenfachberater unserer Kleingartenanlage bin ich natürlich weit davon entfernt alles zu wissen, vielleicht fällt mir aber manches schneller ins Auge als anderen. Bei einem Spaziergang durch die Anlage fiel mir kürzlich in gleich zwei Gärten das Drüsige oder auch Indische Springkraut auf. Eins schien sich wild ausgesamt zu haben, an einer anderen Stelle wurden die Pflanzen bewusst gesetzt. Da wir in der näheren Umgebung auch schon größere Bestände vom Japanischen Staudenknöterich zu beklagen haben wurde mir ein bisschen anders. Bei einem Ausflug in den Spreewald habe ich gesehen wie schnell sich die Pflanzen unkontrolliert verbreiten.

Dies in meiner KGA anzusprechen ist meine Rolle, aber ich denke es kann auch sinnvoll sein im Falle benachbarte Gärten auf solche Pflanzen hinzuweisen und ggf. vorsichtig aufzuklären. Denn Kleingärten als Orte mit hoher Biodiversität sollten möglichst nicht durch Unbedachtheit, oder Nichtwissen dazu beitragen, dass die Biodiversität drumherum durch Invasive Arten bedroht wird. Denn das Wissen in den Anlagen ist vorhanden und sollte auch offen kommuniziert werden.

Bearbeitet am 28.10.2025

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