Eine bunte Wimpelkette hängt vor einem Abschnitt des Himmels, der von Bäumen und Grün gesäumt ist. c/TimWendland

10 Gartenarbeiten im Juli

Im Juli erreicht der Sommer seinen Höhepunkt: Die Tage sind lang, die Sonne scheint intensiv und die Temperaturen klettern oft über 25 Grad. Jetzt stehen Ernte, Pflege und Bewässerung im Mittelpunkt, denn viele Pflanzen befinden sich auf dem Höhepunkt ihres Wachstums oder ihrer Reife. Gleichzeitig fordert die Hitze Aufmerksamkeit bei der Wasserversorgung und dem Schutz empfindlicher Kulturen. Wer regelmäßig kontrolliert, gießt und pflegt, schafft beste Voraussetzungen für eine reiche Ernte – auch im Herbst –, gesunde Pflanzen und einen lebendigen, artenreichen Kleingarten. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Sommerschnitt in den verschiedenen Gartenbereichen.

Vielen ist sicherlich bewusst: Gartenarbeiten sind nicht immer klar auf die Monate abgrenzbar und überschneiden sich zeitlich. Viele Tätigkeiten werden einfach auch immer wieder fällig. Daher können sich unsere Tipps auch in Teilen wiederholen oder überschneiden.

Hier sind 10 wichtige Gartenarbeiten im Juli:

Eine Hand hält ein paar geerntete Zwiebeln vor einer leicht unscharfen Gartenkulisse in die Höhe.

Ernte und Nachsaat

Jetzt ist Haupterntezeit für Frühkartoffeln, Erbsen, Salate und Zwiebeln. Gleichzeitig können schnell wachsende Kulturen wie Radieschen, Buschbohnen, Spinat, Mangold und Rucola nachgesät werden. Auch hier wieder gegebenenfalls auf Sommersorten achten, um Frust zu vermeiden, wenn Spinat oder Radieschen ins Grün schießen.

Zur Direktsaat eignen sich – neben dem im Juni schon erwähnten Wintergemüse – auch immer noch Fenchel, Feldsalat, Karotten, Kohlrabi, Lauchzwiebeln, Pak Choi, Rettich (Herbst- und Wintersorten) sowie Steckrüben.

Wer sich einmal an Melonen probieren möchte, kann vorgezogene bzw. gekaufte Jungpflanzen jetzt noch ins Beet setzen.

Und noch einen tollen Tipp für Tomaten: Ausgegeizte Triebe mit etwa 10 cm Länge können wieder in Erde gesteckt oder in ein Glas mit Wasser geben werden. Diese können erneut Wurzeln ausbilden. So kann der Tomatenbestand noch einmal relativ mühelos vermehrt werden. Ich probiere das gerade selbst aus. Leider standen meine Versuchstriebe vorgestern noch unbewurzelt bei 34 Grad direkt in der Sonne … Aber ich habe noch ein paar im Wasserglas. Es bleibt spannend.

Bild einer Handhacke und eines Sauzahns auf einem mit Rasenschnitt gemulchten Gemüsebeet  liegend.

Bewässerung, Mulchen, Hacken

Ohne Wasser geht nichts. Daher ist das Thema Bewässerung auch ein ewiges Thema. Auf Mulchen sind wir in den Vormonaten schon ein bisschen eingegangen. Diesen Monat holen wir mal eine alte, aber gute Gartenweisheit der Großeltern wieder aus der Mottenkiste:

Einmal Hacken spart 3 mal gießen. Das kann natürlich nur ein Richtwert sein, aber die Vorteile liegen auf der Hand. Zum einen werden die Bodenkapillaren gestört und verhindert, dass Wasser aus dem Boden aufsteigen und verdunsten kann. Zum anderen kann Gieß- und Regenwasser besser in den Boden eindringen. Wer sich das immer wieder Nachhacken sparen möchte – ja, schon wieder – mulcht.

Wichtig ist auch durchdringendes Wässern. Besser als jeden Tag ein bisschen Wasser auf die Oberfläche zu geben, ist alle paar Tage durchdringend zu wässern. So bilden die Pflanzen tiefere Wurzeln aus und sind trockenheitstoleranter als würden sie nur flach wurzeln.

Noch ein guter Tipp zum Ermitteln des Gießbedarfs: Mit einem Stöckchen oder dem Finger die Bodenfeuchtigkeit in 15 cm Tiefe testen. Ist es dort trocken, ist es an der Zeit durchdringend zu wässern.

Hoppala ... wir schulden euch noch ein passendes Bild. – Illustration eines Gartens mit einer Gartenbank vor einem Staketenzaun mit einer angedeuteten Stadtsilhouette im Hintergrund und dem Logo von mein Gartenverein oben links in der Ecke.

Schnitt im Obstgarten

Klassische Kandidaten für einen Sommerschnitt sind die Steinobstvertreter Süßkirsche und Zwetschge. Diese werden nach der Ernte geschnitten. 

Aber auch bei Kernobst wie Apfel und Birne geht der Trend mehr zum Sommerschnitt, da dieser besser für die Wundheilung ist. Einjährige Wasserschosser können sogar einfach ausgerissen werden. Auf Wundbehandlung wird heute eher verzichtet, da unter Wundverschlussmitteln bei unsachgemäßer Anwendung oder unsauberer Arbeit Keime ideale Bedingungen vorfänden. Am Ende kann die Natur – also der Baum – sich selbst helfen.

Johannisbeeren und Stachelbeeren sind nach der Ernte dankbar für eine Ausrichtung. Triebe, die älter als 4 Jahre sind, werden an der Basis entfernt und der ganze Strauch auf 6 bis 10 kräftige Triebe reduziert. Abgeerntete Ruten von Sommerhimbeeren werden bodennah abgeschnitten.

Bei Weinreben wird das Fruchtwachstum durch Entfernen überzähliger Triebe und das Einkürzen der Seitentriebe gefördert. 

Ein einfacher Bewässerungsautomat mit Digitalanzeige mit zwei Auslässen an einem Wasserhahn vor einer leicht fleckigen, verputzten Mauer.

Automatische Bewässerung

Die Anschaffung eines Bewässerungscomputers ist – nicht nur für die Urlaubszeit – in Betracht zu ziehen. Modelle und Hersteller gibt es von günstig bis Goldstandard. Schon ganz einfache Modelle können gute Arbeit leisten. Da das Modell von Gardena aus unserem Garten geklaut wurde, haben wir jetzt einen von Lidl und er tut nun seit 3 Jahren seinen Dienst. Ein Probedurchlauf hilft dabei, die Einstellungen auf die zu bewässernden Flächen anzupassen. Dabei läuft am besten alles, was gleichzeitig bewässert werden soll. Wird nämlich gleichzeitig Wasser an einem anderen Hahn am selben Strang entnommen, beeinflusst das den Wasserdruck. Es soll ja weder die Hälfte vom Beet vertrocknen, noch die Nachbarparzelle eine großzügige Dusche erhalten. 

Für Hochbeete – aber nicht nur – ist eine Tröpfchenbewässerung mit kleinen, individuell adaptierbare Systemen geeignet. Diese können mit ein paar Anpassungen sogar aus Regentonnen gespeist werden.

Ausputzen eines Blütenstandes einer remontierenden Rose mit einer Gartenschere über dem ersten 5-blättrigen Trieb. c/TimWendland

Schnitt im Ziergarten

Am weitesten verbreitet ist wohl der Schnitt am Lavendel. Werden die verblühten Blütenstände, als Faustregel etwa ein Drittel der Pflanze, entfernt, kann dadurch eine Zweitblüte angeregt werden. Auch kann dadurch Krankheiten vorgebeugt werden. 

Dies funktioniert aber auch bei vielen anderen Stauden. Um nur einige zu nennen: Rittersporn, Steppen-Salbei, Katzenminze, Kugeldistel, Frauenmantel, Margeriten, Storchschnabel, Purpursonnenhut. Auch bei Polsterstauden wie Blaukissen, Teppich-Phlox und Steinkraut kann eine zweite Blüte angeregt werden. Der Schnitt dient hier aber auch zur Erhaltung der Form. 

Bei remontierenden – also mehrfach blühenden – Rosen sollten regelmäßig trockene Blütenstände bis zum ersten fünfblättrigen Trieb zurückgeschnitten werden. Bevor bei nicht-remontierenden Rosen zur Schere gegriffen wird, lohnt sich eine Überlegung: Die leuchtend roten Hagebutten können ein sehr schönes optisches Element im herbstlichen Garten sein.

Fetthenne als Beispiel einer trockenheitstoleranten Pflanze für den Kleingarten neben einem Horst Lampenputzergras.

Trockenheitstolerante Pflanzen

Trockenheitstolerante Pflanzen sind für den Kleingarten wertvoll, da sie auch in heißen, niederschlagsarmen Sommern vital bleiben und wenig Bewässerung benötigen. Ohne dabei den zurzeit etwas überstrapazierten Klimagarten zu postulieren, können solche Pflanzen den Garten in besonders trockenen Bereichen ergänzen.

Heimische Arten bieten dabei den größten ökologischen Nutzen, da sie an die regionalen Bedingungen angepasst sind und Lebensraum für viele Insekten bieten. Beispiele sind: Sand-Thymian, Wiesensalbei, Kartäusernelke, Färberkamille, Schafgarbe, Natternkopf, Feld-Mannstreu, Wilde Möhre, Kleiner Wiesenknopf und Gewöhnlicher Dost (Oregano). Diese Arten gedeihen auf mageren, sonnigen Standorten und fördern die Biodiversität.

Ergänzend können nicht-heimische, aber unproblematische Arten wie Lavendel, Blauraute, Steppensalbei oder Sonnenhut (Echinacea) integriert werden, sofern sie nicht invasiv sind. Sie bereichern das Blühspektrum und sind ebenfalls trockenheitsverträglich. Die Kombination dieser Arten sorgt für einen pflegeleichten, insektenfreundlichen und klimafitten Garten, der auch längere Trockenperioden gut übersteht.

Hoppala ... wir schulden euch noch ein passendes Bild. – Illustration eines Gartens mit einer Gartenbank vor einem Staketenzaun mit einer angedeuteten Stadtsilhouette im Hintergrund und dem Logo von mein Gartenverein oben links in der Ecke. c/AdobeFirefly_TimWendland

Schnitt an Strukturgehölzen

Hecken machen schnell mal einen Satz und haben Zuwächse von 10 bis 30 cm. Für eine offene, freundliche, auch für Spaziergänger einladende Kleingartenanlage und um der Erholungsnutzung Rechnung zu tragen, sollen Hecken auf einer Höhe von 1,20 m gehalten werden.

Wir sind schon im Juni ein wenig auf Heckenschnitt eingegangen. Leichte Formschnitte sind auch im Sommer möglich, wenn vorher sicher gestellt wurde, dass keine Vögel in der Hecke nisten.

Auch Bäume wollen gepflegt werden. Nicht immer wurde bei Kauf und Pflanzung auf die Eignung für den Kleingarten geachtet, zum Beispiel: Größe des ausgewachsenen Gehölzes, niedriger Stamm, schwachwüchsige Unterlage. In diesen Fällen sind Schnittmaßnahmen zum Kleinhalten angezeigt. Bei entsprechender Sortenwahl oder guter Pflege wird dann auch ein Holunder nicht kritisch beäugt.

Für Interessierte zum Weiterlesen:
Die Zugänglichkeit der Anlagen und die Erholungsfunktion für die Allgemeinheit werden explizit zum Beispiel in der Berliner Verwaltungsvorschrift zu Dauerkleingärten und Kleingärten auf landeseigenen Grundstücken genannt.
Link zur Webseite der Senatsverwaltung

Hoppala ... wir schulden euch noch ein passendes Bild. – Illustration eines Gartens mit einer Gartenbank vor einem Staketenzaun mit einer angedeuteten Stadtsilhouette im Hintergrund und dem Logo von mein Gartenverein oben links in der Ecke. c/AdobeFirefly_TimWendland

Kakteen und Zimmerpflanzen im Kleingarten?

Ja, warum denn nicht?

Kakteen und Zimmerpflanzen können als dekorative Ergänzung im Ziergartenteil des Kleingartens während der Sommermonate einen attraktiven Akzent setzen. Die Sommerkur im Freien fördert bei vielen Arten das Wachstum, die Blattgesundheit und die Blühfreude, da sie von mehr Licht, frischer Luft und gelegentlichen Regenschauern profitieren. Gleichzeitig bereichern sie Terrassen, Sitzplätze oder Beete optisch und schaffen ein individuelles Gartenambiente. Wichtig ist, sie vor zu starker Sonneneinstrahlung und Starkregen zu schützen und im Herbst rechtzeitig wieder in die Wohnung zu holen, um sie vor Kälte zu bewahren.

Die Kleingärten können dabei interessant ergänzt und optisch spannender interpretiert werden. Der Fokus bleibt aber klar auf Obst, Gemüse und naturnahen Strukturen.

Selbstgebaute Bewässerungshilfe aus zusammengefügten Tontöpfen auf einem Tisch mit Pflanzen in Töpfen c/Tim Wendland

Urlaubszeit

Oft kommt die Frage auf: Was tun wenn ich in den Urlaub fahre und den Garten im Sommer 2 oder sogar 3 Wochen nicht bekümmern kann.

Ersteinmal lässt sich der Garten anhand unserer Tipps schonmal gut vorbereiten. Mulchen, Rasen noch einmal mähen, aber nicht zu kurz, damit er durch Beschattung besser die Feuchtigkeit im Boden hält. Gemüse und Obst am besten schon im Voraus soweit möglich ernten, verarbeiten oder einfrieren. Vor der Abreise ist es empfehlenswert – je nach Wetterlage – noch einmal durchdringend zu wässern.

Auf gute Nachbarschaft. Fragt einfach eine Gartennachbarin oder einen Freund ob sie die Basispflege in der Zeit übernehmen würden. Liegen euch bestimmte Sachen besonders am Herzen, hilft vielleicht eine kleine Liste. Nur nicht zu viel, weil ja alle auch noch ihre eigenen Dinge zu tun haben. Als Lockmittel können die Helferlein in der Zeit reifes Obst und Gemüse für sich ernten oder mal einen Blumenstrauß mit nach Hause nehmen.

Eine automatische Bewässerung kann auch sehr nützlich sein (siehe oben). Auf Ollas zur Bewässerung sind wir schon im Mai kurz eingegangen.

Eine bunte Wimpelkette hängt vor einem Abschnitt des Himmels, der von Bäumen und Grün gesäumt ist.

Vereinsleben – Sommerfest

Die Jahresfestlichkeiten gehen am besten schon am Jahresanfang in Planung. Ist dies noch nicht geschehen und es soll ein Sommerfest stattfinden, ist jetzt höchste Eisenbahn. Gibt es keine feste Planungsgruppe, sollten rechtzeitig helfende Hände gefunden werden. Der Termin berücksichtigt im Idealfall auch Ferien und Familienurlaube.

Schön ist es, wenn ein solches Fest ein bisschen was für alle bietet: Für jung, alt und alle dazwischen, etwas Spielerisches, vielleicht ein bisschen Bildung und dazu Musik (Achtung: GEMA). Der Grill muss hier wohl gar nicht erwähnt werden. Wobei auch hier ist es schön, an alle zu denken: Vegetarisch, Fleisch, Schwein, kein Schwein. Gegenseitige Achtung, Austausch und Zusammenhalt fängt oft auf dem Teller an.

Ein Vorschlag zum Abfall sparen, falls es keine Vereinsausstattung gibt: Jeder bringt Teller und Besteck selbst mit. Nach dem Essen in ein Handtuch einwickeln, dann kommt auch nichts durcheinander. Und der Pappteller bleibt als Notfallteller für Überraschungsgäste vorbehalten.

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