
10 Gartenarbeiten im Mai
Im Mai hält der Frühling in Berlin endgültig Einzug: Die Tage sind nun besonders lang, die Natur steht in voller Blüte, und die Temperaturen bewegen sich meist zwischen frischen 9 und angenehmen 19 Grad. Doch Vorsicht: Bis zu den Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai kann es immer wieder zu kühlen Nächten und sogar Bodenfrost kommen. Erst danach beginnt im Gartenjahr die Zeit, in der auch empfindliche Pflanzen ins Freie dürfen und die Gartensaison richtig Fahrt aufnimmt.
Hier sind 10 wichtige Gartenarbeiten im Mai:

Bodenpflege und Mulchen
Im Mai ist es essenziell, den Boden locker und frei von Beikräutern zu halten. Mulchen hält den Boden feucht und schützt ihn vor Austrocknung. Mit steigenden Temperaturen wachsen auch unerwünschte Beikräuter rasant. Mulchen hilft dabei, diese Konkurrenten für die Kulturpflanzen um Licht und Nährstoffe zurückzuhalten und fördert nebenbei auch noch das Bodenleben. Besonders um Gemüse- und Staudenbeete herum sollte eine Mulchschicht ausgebracht werden, damit auf dem meist etwas begrenzten Platz im Kleingarten die Nutzfläche optimal genutzt werden kann. Bei dauerhafterem Mulchmaterial wie Stroh oder Holz, kann eine leicht erhöhte Gabe von Stickstoffdünger sinnvoll sein, da die verarbeitenden Mikroorganismen sich sonst am Bodenstickstoff bedienen.

Aussaat und Pflanzung wärmeliebender Gemüsearten
Viele haben sich sicher schon, je nach Platzverfügbarkeit, im Haus auf der Fensterbank oder im Gewächshaus ein paar Kulturen vorgezogen. Wer dies nicht getan, hat wird jetzt in den Gärtnereien, Baumärkten oder beim Blumenladen um die Ecke vermehrt ein Auge auf die kleinen Töpfe mit Gemüsepflanzen geworfen haben. Nach den Eisheiligen können Tomaten, Gurken, Bohnen, Zucchini, Paprika, Auberginen und Kürbis ins Freiland oder Hochbeet gesetzt werden. Das Gemüsebeet ist ein essenzieller Teil der kleingärtnerischen Nutzung, zu der wir uns alle mit unserer Pacht verpflichtet haben. Der Anbau von Nutzpflanzen unterscheidet den Kleingarten vom reinen Zier- oder Erholungsgarten.

Kontinuierliche Nachsaat und Lücken im Gemüsebeet schließen
Radieschen, Salat, Spinat, Möhren und andere schnellwachsende Kulturen können nachgesät werden, um die Ernte über die Saison zu verteilen. Dabei ist es vorteilhaft auf die Sortenwahl zu achten.
Als Beispiel gibt es verschiedene Spinatsorten. Die früheren Sorten und die Herbstsorten bevorzugen etwas kühlere Temperaturen und eignen sich besonders gut für Vor- und Nachkulturen im Gemüsebeet. Besondere Züchtungen ermöglichen es, auch im Sommer Spinat ernten zu können. Diese Sommersorten wachsen oft etwas langsamer, schießen aber nicht so schnell in die Blüte. Im Gegensatz zu frühen Sorten oder Wintersorten sollte Sommerspinat allerdings eher einen halbschattigen Standort bekommen.
Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Gemüsearten, daher lohnt sich ein Blick auf das Kleingedruckte auf den Samentütchen.

Schutz der Jungpflanzen vor Schnecken und Schädlingen
Jungpflanzen sind im Mai besonders gefährdet. Mechanische Barrieren wie Schutzringe mit nach außen abgeknicktem Rand (aus Gründen der Haltbarkeit und zur Vermeidung von Plastik im Garten vorzugsweise aus Metall) oder das Absammeln (Holzbretter oder z. B. Salatblätter locker auf die Beete legen) helfen, Ernteverluste zu verhindern. Auf Schneckenkorn sollte möglichst verzichtet werden, da dieses auch von natürlichen Konkurrenten der Schnecken, wie z. B. Tigerschnegel, konsumiert wird.
Auch der Schutz vor anderen Schädlingen und Krankheiten ist jetzt zentral. Kontrolle auf Blattläuse, Mehltau, Gespinste (s. u. Bild: Pflege und Kontrolle von Obstgehölzen) Obstgehölze und andere Schädlinge ist jetzt besonders wichtig. Frühzeitiges mechanisches Entfernen bzw. der Schnitt befallener Pflanzenteile und der gezielte Einsatz von Nützlingen oder natürlichen Mitteln helfen, größere Schäden zu vermeiden.

Nützlinge gezielt fördern
Wildblumen, Blühhecken, Kräuter, ein „wildes Eck“ mit Totholz oder ein Sandarium bieten Lebensraum für Nützlinge. Bau und Pflege von Insektenhotels und Totholzecken sind wichtige Beiträge zur ökologischen Vielfalt und zur Nützlingsförderung im eigenen Garten. Allerdings ist es hier von essenzieller Bedeutung, diese richtig anzulegen. Am Beispiel Insektenhotel: In zu kurzen Strohhalmen, wie sie oft in den gekauften Insektenhotels zu finden sind, legen Wildbienen beispielsweise auch Gelege an. Allerdings befinden sich in den ersten ca. 5 cm nur Brutkammern für männliche Nachkommen. Erst danach folgen die Brutkammern für weibliche Nachkommen. Sind die Halme also zu kurz, ist dies leider kein Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Art. Hier wird das sehr kurz und schmissig erklärt.

Pflege und Kontrolle von Obstgehölzen
Die Gesunderhaltung der Obstgehölze, zu denen auch die Beerensträucher zählen, ist im Grunde eine Ganzjahresaufgabe. Seitentriebe bei jungen Obstbäumen können heruntergebunden Spalierobst zurückgeschnitten werden. Zu den fortlaufend Maßnahmen gehören das Auslichten, Entfernen von Wasserschossern sowie die regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten. Bei Befall unbedingt gezielt behandeln, z. B. mit Nematoden oder natürlichen Mitteln.

Hochbeete und Kräuterspiralen bepflanzen
Hochbeete können im Grunde wie das Gemüsebeet behandelt werden und jetzt mit wärmeliebenden Kulturen bestückt werden. Auch Kräuterspiralen können nun vollständig bepflanzt werden.

Zwiebeln und Knollen von Zierpflanzen jetzt setzen
Dahlien, Lilien, Gladiolen, Montbretien, Begonien und andere Sommerblumen sollten spätestens jetzt gepflanzt werden. Für eine verlängerte Blütezeit ist es sinnvoll, verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten zu kombinieren.

Bewässerung optimieren
Mit steigenden Temperaturen steigt der Wasserbedarf. Wie im April schon erwähnt, ist Regenwassernutzung im Kleingarten ökologisch geboten und spart Kosten. Vielleicht hat ja schon eine zusätzliche Tonne ihren Weg in den Garten gefunden. Zusammen mit den flankierenden Maßnahmen wie beispielsweise Mulchen ist es am sinnvollsten, morgens oder abends zu gießen und das Wasser gezielt bodennah um die Pflanzen auszubringen. Dies spart nicht nur Wasser, sondern hilft auch, Krankheiten beispielsweise Pilzerkrankungen durch nasse Blätter (besonders bei Tomaten und Rosen, aber auch anderen Pflanzen) vorzubeugen.
Auch Bewässerungshilfen, sogenannte Ollas, für Hochbeete oder Pflanzsäcke können kostengünstig selbst hergestellt werden. Sie sind im Selbstbau günstiger und sehr effektiv.

Gemeinschaftsflächen pflegen
In Kleingartenanlagen ist auch die Pflege gemeinschaftlicher Wege und Flächen Teil der Aufgaben, was zur Förderung des sozialen Miteinanders beiträgt. Dazu zählen nicht nur organisierte, gemeinschaftliche Arbeiten, sondern auch die Pflege von Rasen und Bewuchs vor der Parzelle sowie das Freihalten der Wege.
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